Hoppenrade - Hoppenrade

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DER ORTSNAME HOPPENRADE geht auf das germanische Wort „Hoppen“ zurück und bedeutet so viel wie „Land, das zum Hopfenanbau gerodet wurde“. Das Jahr 1387 wird häufig als erste urkundliche Erwähnung des Ortes beim Verkauf einer „Rente“ genannt. Leider ist dieser Eintrag im Mecklenburger Urkundenbuch einem anderen Hoppenrade in der Nähe von Wismar zuzuordnen. Wann Hoppenrade eine eigenständige Ortschaft zu bilden begann, lässt sich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau bestimmen. Angaben aus verschiedenen Quellen sind sehr unterschiedlich, lassen aber einen Entstehungszeitraum um 1500 zu.

DAS GUTSHAUS HOPPENRADE

Das Gutshaus Hoppenrade liegt malerisch inmitten eines weitläufigen ca. 3 ha großen Grundstücks, das an ein Naturschutzgebiet grenzt. Hinter dem Herrenhaus schließen sich ein kleiner Park, ein Wald, ein Fluss und weite Felder an. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ließ Heinrich von Levetzow in Hoppenrade ein Herrenhaus in Fachwerk errichten. Josua Magnus Klockmann erbaute 1850 bis 1853 das heutige Herrenhaus im neogotischen Stil nach Plänen des Schweriner Architekten Theodor Krüger.

Das Gut befand sich von 1892 bis 1897 im Eigentum von Friedrich Wilhelm Brettschneider, anschließend von Enoch Lemcke jun. und danach im Besitz der Familie Müller. Gustav Müller verkaufte das Gut an den Landkreis Güstrow. Von 1928 bis 1997 wurde das Gutshaus als Alten- und Pflegeheim genutzt. Nach 1997 erwarb eine Eigentümergemeinschaft das Herrenhaus, es entstanden Wohnungen und in einem Nebengebäude Ferienwohnungen. Von der umfangreichen Gutsanlage sind noch einige Gebäude erhalten.  (Foto: Elvira Ludwigs)


ELEKTROENERGIEVERSORGUNG AUF DEM GUT HOPPENRADE

Es ist gar nicht so einfach, heute noch festzustellen, wann in Mecklenburg die erste Elektroenergie  praktisch genutzt wurde, und manchmal musste der Zufall oder ein anderer glücklicher Umstand dazu beitragen, dieses Geheimnis aufzuklären.
"Naturkraft ausgenutzt" war in der Sonntagsbeilage der Mecklenburgischen Zeitung vom 17. September 1893 zu  lesen. Im Text hieß es, dass  ein Herr Friedrich Wilhelm  Brettschneider aus Hamburg das Gut Hoppenrade bei Güstrow erworben hat. Er ließ es umbauen und ein "Elektrizitätswerk" anlegen. Dafür wurde ein Kanal entlang des Bahndamms gezogen und ein Turbinenhaus mit Generator  errichtet. Der Strom wurde nicht nur für die Beleuchtung des Gutshauses und der heutigen Speicherstraße, sondern auch für den Antrieb von Dreschmaschinen, Schneidmaschinen und Häckslern auf dem Gut verwendet.
Das dürfte sicher eine der ältesten Elektroenergieerzeugungsanlagen in Mecklenburg gewesen sein.


KEIN FALADA WIE IM MÄRCHEN

Auf den ersten Blick erinnert der Pferdekopf, der an dem Gebäude vis-a-vis des ehemaligen Gutshauses angebracht ist, an das treue Pferd Falada aus dem Märchen „Die Gänsemagd“. Dabei soll er darauf hinweisen, dass die 1894 erbaute Immobilie den Marstall des Herrenhauses beherbergte. Bauherr war ein gewisser Paul Wilhelm Bretschneider. 1930 kam die Familie Helle im Zuge der Aufsiedlung nach Hoppenrade und zog in das Gebäude ein. „1994, zum 100-jährigen Bestehen des Hauses, haben wir ein großes Familienfest gefeiert“, erinnert sich die Enkelin der damaligen Siedler.
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