Lüdershagen - Hoppenrade

...Ideen für Hoppenrade
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DER ORTSNAME

Nach zugegeben kurzer Beschäftigung unterstellen wir für Lüdershagen eine germanische Ortsgründung. Bei den Wörtern „Hage“ oder „Hagen“ haben wir es mit einem starken maskulinen Subjekt aus dem Mittelhochdeutschen zu tun.
Hier bei uns, aber auch im angelsächsischen Sprachraum, steht das wohl ursprünglich aus dem keltischen stammende Wort für eine Einfriedung, eine Einhegung, eine Hecke, ein Heerlager, einen Hain usw. So eine Hecke kann aus dem herzstärkenden Hage- oder Weißdorn, aber auch aus der für ihre Hagebutten bekannten Hecken- oder Hundsrose stehen. Der Name „Hagen“ wurde aber grade im Niederdeutschen als Namensanhang für Orte, die auf Rodungsflächen entstanden, verwandt. Im grimmschen Sinne ist es ein schwaches Verb und steht als Behagen für Gefallen. Dabei wurden diese Gehöfte oder Weiler (Dörfer) ausgangs des Mittelalters oft mit dem Wort ärmlich verbunden. Der Bewohner war ein Hagestolz, die finanzielle Lage gestattete dem alternden Junggesellen keine Familiengründung  und das Adjektiv „hager“ ist auch nicht so gefällig wie schlank. Wie dem auch sei, ein „Lüders“ war und ist der Namenspatron.

DIE KIRCHE OHNE TURM

Fährt man in den kleinen Ort Lüdershagen hinein, sucht man vergebens nach einem Kirchturm, der einem die Richtung zum Dorfmittelpunkt weisen könnte. Pragmatisch mutet die Entscheidung der Gemeinde an, den 1776 durch Sturm eingestürzten Kirchturm nicht wieder zu errichten. Vielmehr verschwanden Turmreste und Glockenstuhl unter einem langen Satteldach und das Westportal wurde vermauert.
Am 4. Dezember 1921 wird der vom Güstrower Steinmetz Nindel gelieferte Gedenkstein für die 52 namentlich aufgeführten Gefallenen des ersten Weltkrieges der Gemeinde Hoppenrade auf dem Friedhof aufgestellt.



RITTER WACKERBART

Um 1288 gab es einen Pleban (Dorfgeistlichen) und Ritter namens Detlev Wackerbart zu Lüdershagen, der sich um die „gottesfürchtige“ Idee eines Krankenhauses auf dem Gelände des Dobbertiner Klosters verdient machte und so neben seinem persönlichen Einzug in die mecklenburgische Geschichte auch noch die ersturkundliche Erwähnung von Lüdershagen verantwortet.
War Lüdershagen durch die in der Mitte des 13ten, wenn nicht sogar schon ausgangs des 12ten Jahrhunderts errichtete spätromanische Feldsteinkirche ein Kirchdorf, wurde es politisch und wirtschaftlich erst um 1800 unter Henning Friedrich Graf von Bassewitz zu einem eigenen Gut. Bis dahin wurde es 1627 als „Schäferei Teil von Kölln“ geführt und ab 1667 als eine weitestgehend menschenleere Pertinenz (Besitz) zu Groß Grabow. Dies war dem verheerenden 30-jährigen Krieg geschuldet.
Spätestens ab 1749 kann für Lüdershagen von einer eigenen Schule ausgegangen werden. Am 1. Mai 1890 wurde der Küster und Lehrer Göbel auch Standesbeamter. Aus dieser politischen und religiösen Bedeutung fiel Lüdershagen spätestens mit der bedauerlichen Schließung der POS.


         WANDERTIPP

Was bleibt, ist eine gefällige und wunderschöne Kulisse, deren Horizont nicht durch Windräder verstellt und zerstückelt wurde und wo alte Landwege zum Wandern und Radfahren einladen. Hügelige Landschaften, Wald, Wiesen und Wasser säumen die Wege unter anderem nach Kölln, Bellin und Steinbeck. Ideal für eine Herbstradtour oder -spaziergang.

      Erinnerungen an die Schule Lüdershagen
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